Der Entwurf der Bundeshaushalts 2024 sieht aktuell harte Kürzungen im sozialen Bereich vor. Für den Kinder- und Jugendförderplan des Bundes zum Beispiel eine Kürzung in Höhe von 18,6 % im Vergleich zum Vorjahr.
Diese Kürzungen bedrohen den Umfang und die Qualität unseres Schaffens. Um die Kürzungen zu verhindern und ein Umlenken in der Haushaltspolitik herbeizuführen, beteiligen wir uns an einer Kampagne des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR). Hierfür suchen wir aktiv das Gespräch zu Politiker*innen aus dem Deutschen Bundestag, um Sie schon vor der Haushaltsdebatte für unsere Bedürfnisse zu sensibilisieren.
Ob im persönlichen Gespräch auf unseren Freizeiten, während eines Besuchs im Wahlkreis der Abgeordneten oder zu Gast in unserer Geschäftsstelle wollen wir ihnen so die Bedeutung unserer Arbeit verdeutlichen.
Brian Nickholz ist SPD Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Recklinghausen II. Er sitz als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, sowie im Finanzausschuss.
Am 25.07.2023 hat er uns während unserer Ferienfreizeit auf einem Bauernhof in Versmold besucht. Dadurch hatte er die Möglichkeit unsere Arbeit mit eigenen Augen mitzuerleben.
Nach einem gemeinsamen Nachmittag hat er versprochen: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass im Bundeshaushalt 2024 hier nicht an der falschen Stelle gespart wird!“
Bernhard Daldrup ist Bundestagsabgeordneter und Mitglied des SPD Fraktionsvorstand im Deutschen Bundestag. Er ist unter anderem Mitglied des Finanzausschuss.
Nach unserem Anschreiben hat er uns, gemeinsam mit anderen Sozialverbänden, am 11. August 2023 zu einem gemeinsamen Austausch in sein Wahlkreisbüro in Ahlen eingeladen.
Als ordentliches Mitglied des Unterausschuss für Bürgerliches Engagement und des Finanzausschuss im Bundestag ist Nadine Heselhaus ist eine wichtige Gesprächspartnerin für uns.
Wir haben sie am 14.08. 2023 in Ihrem Wahlkreisbüro in Borken besucht. Im Gespräch wurde deutlich, dass unsere Arbeit wichtig für junge Menschen in der Region ist. Die Abgeordnete hat uns versprochen sich dafür einzusetzen, dass im Bundeshaushalt nicht an der falschen Stelle gespart wird.
Axel Echeveirra ist Bundestagsabgeordneter für den Ennepe-Ruhr-Kreis. Im Bundestag gehört er unter anderem als stellvertretendes Mitglied dem Ausschuss für Arbeit und Soziales an.
Am 01. September 2023 haben wir mit ihm, in seinem Wahlkreisbüro in Witten, über die Themen Kindergrundsicherung und Freiwilligendienste gesprochen. Hierbei sind wir uns in vielen Punkten sehr einig gewesen und Axel Echeveirra hat versprochen, sich in Berlin für bessere Bedingungen für Freiwilligendienste und für eine entsprechend finanzierte Kindergrundsicherung einzusetzen.
Dr. Stefan Nacke ist Münsteraner Abgeordneter für die CDU und ordentliches Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales. Am 11.09.2023 haben wir uns gemeinsam mit dem Kreisjugendwerk Münster und dem Abgeordneten in den Räumlichkeiten des Kreisjugendwerks getroffen.
Auch wenn wir nicht in allen Punkten einer Meinung gewesen sind, hatten wir ein angenehmes Gespräch. Jugendverbandsarbeit spielt für Stefan Nacke eine wichtige gesellschaftliche Rolle.
Während unseres Austauschs kam zur Sprache, dass es für Jugendverbände von wesentlicher Bedeutung ist, eigene Räumlichkeiten für ihre Arbeit zu haben. In diesem Punkt sind wir uns einig gewesen und Stefan Nacke hat versprochen, dies auch an seine Kolleg*innen auf kommunaler Ebene weiterzutragen.
Jens Peick ist Vorsitzender der SPD Dortmund und als Abgeordneter im Bundestag ordentliches Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales.
Auf unsere Einladung hin, besucht uns der Abgeordnete kurzerhand am 12.09.2023 in unserer Bezirksgeschäftsstelle in der Dortmunder City.
Mit ihm haben wir über unsere ehrenamtliche wie hauptamtliche Arbeit und den gesellschaftlichen Mehrwert einer gut finanzierten Kinder- und Jugendarbeit ausgetauscht. Wir haben auch die realen Folgen von Finanzkürzungen angesprochen, von denen wir bereits jetzt betroffen sind.
Schnell wurde klar, dass Jens Peick mit uns auf einer Wellenlänge ist. Während des Gesprächs erklärte er: „Der Staat hatte durch die Krisen der letzten Jahre große finanzielle Belastungen. Aber man kann ihn nicht gesundsparen, sondern muss weiter in die wichtige Arbeit von Jugendverbänden investieren.“
Wir sind und also einig, dass die Mittel im Kinder- und Jugendförderplan nicht gekürzt werden dürfen!
Am 05.10.2023 haben wir uns mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Timo Schisanowski in den Räumlichkeiten des Kreisjugendwerks Hagen getroffen.
Neben ein paar spannenden Runden am Kicker haben wir mit ihm vor allem über unsere ehrenamtliche wie hauptamtliche Arbeit und den gesellschaftlichen Mehrwert einer gut finanzierten Kinder- und Jugendarbeit gesprochen.
„Unser Ziel ist es, junge Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung und Zukunft zu unterstützen sowie für soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. Daher wird die SPD alles daransetzen, den Kinder- und Jugendplan des Bundes finanziell ordentlich auszustatten.“ hat uns Timo Schisanowski zum Abschied versprochen.
Eine Woche nach unserem Gespräch erreichte uns die Nachricht, dass unsere Gespräche Früchte getragen haben. Wie die SPD Bundestagsfraktion in einer Pressemitteilung am 12.10.2023 mitgeteilt hat, wurden die geplanten Kürzungen zurückgenommen. Wir freuen uns dass unsere Bedenken und Hinweise zu der dringen nötigen Finanzierung von Kinder- und Jugend ernstgenommen werden.
Der Kinder- und Jugendförderplan (KJP) ist das zentrale Förderinstrument der Kinder- und Jugendhilfe auf Bundesebene. Durch die KJP-Förderung werden bundeszentrale Träger aus allen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe in die Lage versetzt, verschiedenste Aufgaben zugunsten junger Menschen und Familien zu erfüllen.
Als Jugendwerk der AWO bieten wir gemeinsam mit vielen weiteren Jugendverbänden Millionen jungen Menschen in der Bundesrepublik die Gelegenheit, zu handlungsstarken Persönlichkeiten heranzuwachsen und sich frühzeitig für sich und andere zu engagieren. Damit ermöglichen unsere vielfältigen und demokratisch selbstorganisierten Strukturen, die im Deutschen Bundesjugendring organisiert sind, sechs Millionen jungen Menschen frühzeitig ein Engagement und Mitgestaltungsmöglichkeiten in der organisierten Zivilgesellschaft. Wir als KJP-geförderter Jugendverband sind bei unserer Arbeit auf die finanzielle Förderung durch den Kinder- und Jugendförderplan angewiesen.
Allerdings wird es immer schwerer, diesen gesellschaftlich so relevanten Aufgaben nachzukommen, denn sie sind durch die seit Jahren nicht bedarfsgerecht gestaltete Ausstattung des KJP in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt. In 2023/2024 spitzt sich die Lage nochmals deutlich zu: Aufgrund der stark ansteigenden Personalkosten (v. a. durch neu abgeschlossenen Tarifverträge) sowie gestiegener Sach- bzw. Programmkosten geraten viele Träger in eine desolate Haushaltssituation, die nur durch eine Erhöhung der Zuwendung aus dem KJP abzuwenden sein wird.
Am 20.09.2023 haben wir in Berlin gemeinsam mit vielen anderen Kinder- und Jugendverbänden gegen die geplanten Kürzungen des Kinder- und Jugendförderplans demonstriert. Mehr Infos gibt's hier.