Syrischer Abend

Als ich diesen Abend mit meinem Kumpel Ali geplant hatte und ihn fragte, ob wir dann die Zutaten auf einen Tisch stellen würden und sich Jede*r einfach selbst bediene, entgegnete Ali nur, dass es eine bestimmte Anordnung der Zutaten gäbe und er wüsste, wie sie am besten schmecken würden. Als ausgebildeter syrischer Koch behielt Ali natürlich absolut recht. Die Falafeltaschen waren unglaublich lecker und mehr als dreißig Menschen kamen am syrischen Kochabend in den Genuss dieser.

 

                                          

 

Während Alis Cousin in der Küche Falafeln formte und frittierte, füllte Ali im Raum nebenan die Teigfladen mit Gurken, Salat, Schafskäse, Hummus, Tomaten und allem, was sonst noch in die weltbeste Falafeltasche gehört. Mehr und mehr machte sich die Erkenntnis im Raum breit, „dass es nicht immer Pizza sein muss“ – ganz im Gegenteil. Neben den kulinarischen Köstlichkeiten stand an diesem Abend ein reger Austausch im Vordergrund. Viele Menschen kannten sich vor der Aktion noch nicht und der Abend bot Raum, dies zu ändern. Jugendwerks-Sticker wurden verteilt, Mitgliedsanträge ausgefüllt, Handynummern ausgetauscht. Ali und seine Freunde berichteten von ihrer Herkunft nach Deutschland, von syrischem Essen und inwiefern sich dieses von deutschem unterscheidet und von ihrem Leben, das sie einmal in einem anderen Land geführt hatten. Mir ging nach dem Abend der Gedanke durch den Kopf, dass Essen allein die Welt nicht retten kann – und doch einen wichtigen Beitrag zu friedlicher Gemeinschaft leisten kann…